Können wir uns kurz darauf einigen, dass das Konzept "Winter" ein evolutionärer Irrtum ist? Ich habe heute Morgen aus dem Fenster geschaut und da war es wieder: dieses weiße, kalte Zeug. Überall. Es ist ein ästhetischer Angriff auf meine Netzhaut und ein thermischer Angriff auf meinen Rest.
Das Drama an der Tränke: Aggregatzustands-Mobbing
Fangen wir mit dem offensichtlichsten Skandal an: Eis auf den Vogeltränken. Wo kommt es her? Warum tut es das? Ich habe die Vögel beobachtet. Sie landen, wollen einen erfrischenden Schluck nehmen und stoßen sich den Schnabel an einer Betonplatte aus gefrorenem H₂O.
Sie müssen ihr Getränk aufpicken! Das ist doch keine Art, in den Tag zu starten. Das ist, als müsste ich meinen Morgenkaffee erst mit Hammer und Meißel aus der Tasse befreien. Auf diese "frostigen Gaben" verzichten wir dankend – die Amsel, der Spatz und ich ganz besonders.
Die Illusion der Wärme und das Auto des Grauens
Und dann dieses ständige Geziehe im Haus! "Haus nicht so doll zu, alter Winter, ich bitt dich sehr!" Ich sitze hier drin eingewickelt wie eine Zwiebel mit drei Schichten Merinowolle und friere trotzdem, weil Väterchen Frost meint, er müsse durch jede Ritze kriechen.
Aber der wahre Endgegner wartet draußen: die Windschutzscheibe. Diese ganze "frostige Pracht", die mir gestohlen bleiben kann, klebt morgens um sieben Uhr an meinem Auto. Eiskratzen ist keine Tätigkeit, es ist eine Strafe. Man steht da, die Finger werden taub, die Kreditkarte bricht ab, und man fragt sich ernsthaft, was man im früheren Leben verbrochen hat.
Das Ende der Toleranz
Ganz ehrlich: Wer Minusgrade mag, kann doch nicht mehr richtig ticken. Das ist keine Meinung, das ist ein medizinischer Fakt (glaube ich). Wenn du Schnee so toll findest: Zieh doch an den Nordpol! Da hast du genug davon. Aber lass mich hier in Ruhe mit diesem Firlefanz.
Meine Toleranz hat den Gefrierpunkt erreicht – und sie sinkt weiter. Ich möchte Freiheit. Freiheit von Eis, Schnee und der Notwendigkeit, lange Unterhosen zu tragen. Aber ein Blick auf die Wetter-App sagt: Dieses Jahr wird das nix. Oh weh. Ich geh wieder ins Bett.