Jeder kennt den Moment: Man öffnet eine Webseite und wird sofort von einem Banner überrollt. Die Reaktion ist fast immer die gleiche: „Ja, ja, ich akzeptiere alle Cookies, alle, alle, alle.“ Warum dieser Automatismus?
Die Logik der Bequemlichkeit
Die simple Wahrheit ist: Wir wollen etwas von der Seite. Wir möchten Informationen, wir wollen, dass die Seite funktioniert. Niemand hat die Zeit oder die Muße, sich durch komplexe Einstellungsmenüs zu kämpfen, nur um die Tracking-Dienste von Dutzenden Drittanbietern abzulehnen.
Wir gehen davon aus, dass sich jemand etwas dabei gedacht hat, wie die Seite programmiert wurde, und dass die „Alles akzeptieren“-Option der einfachste Weg zum Ziel ist. Die Alternative – das aktive Auseinandersetzen mit den Datenschutzeinstellungen – ist eine kognitive Last, die wir im Alltag vermeiden wollen.
Die Illusion der Wahl
Der frustrierende Kern der Sache liegt in der aktiven Zwangshandlung. Dadurch, dass wir etwas anklicken oder auswählen müssen, wird die Illusion einer Wahl erzeugt. Aber die Realität ist eine andere: Gibt es wirklich viele Leute, die übder die Optionen nachdenken und sagen: „Ja zu diesen Cookies, nein zu jenen“?
Wir klicken, obwohl wir gar nicht wissen, was wir da auswählen. Da steht zwar eine Formulierung über Zweck und Dauer, aber der Nutzer weiß im Endeffekt nicht, was im Hintergrund tatsächlich programmiert worden ist, oder wie die Datenkette weiterläuft. Der Prozess ist in erster Linie so gestaltet, dass wir müde werden und aus Bequemlichkeit die schnellste Tür zur gewünschten Information nehmen – die Tür der vollständigen Dateneinwilligung.