Das Konzept der Hölle – ein Ort ewiger Bestrafung und Qual – hat die Menschheit seit Jahrtausenden fasziniert und zugleich in Angst versetzt. Doch die Vorstellung von Hölle, Hölle, Hölle, wie sie oft beschrieben wird, wirft fundamentale Fragen über die Natur der Schöpfung selbst auf.
Glaube an die Gnade, nicht an das Schmoren
Ich persönlich glaube nicht an die Hölle. Die Vorstellung, dass ein höheres Wesen existiert, das sich über seine eigenen Geschöpfe so sehr ärgern könnte, dass es sagt: „Jetzt stecke ich dich aber in eine Hölle und da sollst du schmoren“, scheint zutiefst widersprüchlich.
Ein allmächtiges und allgütiges Wesen, wie es viele Religionen beschreiben, müsste doch primär auf Vergebung und Einsicht ausgerichtet sein, nicht auf ewige, rachsüchtige Bestrafung. Die Notwendigkeit der Hölle würde die Gnade der Schöpfung in Frage stellen.
Die Schöpfung: Gut, Böse oder gleichgültig?
Die eigentliche philosophische Frage ist viel älter: Ist die Schöpfung gut, ist sie böse oder ist sie vielleicht einfach nur gleichgültig?
- Wenn sie gut ist, gibt es keinen Platz für eine ewige Folterkammer.
- Wenn sie böse ist, wäre die Hölle redundant; das Leben selbst wäre schon Strafe genug.
- Wenn sie gleichgültig ist, dann existiert schlicht keine moralische Instanz, die uns richten oder bestrafen müsste.
Die Ablehnung der Hölle ist letztlich eine Ablehnung der ewigen Wut. Sie ist der Glaube daran, dass, wenn es eine göttliche Kraft gibt, diese uns durch Liebe führt und nicht durch die Furcht vor dem Feuer.