Der Verhaltenstherapeut Roger Überall über Wilhelm Buschs Text: „Ha! Busch war voll auf der Höhe seiner Zeit. Das ist im Grunde ein psychologisches Experiment in Versform – und sehr, sehr komisch.“
Roger schmunzelt: „Stell dir vor, alles, was wir in Hass und Liebe wahrheitswidrig weil opportun daherreden, würde sichtbar als Pelz an uns kleben – wir wären eine haarige Spezies. Busch macht ein alltägliches Phänomen sichtbar: Worte wirken, sie hinterlassen Spuren, auch wenn man sie nicht sieht.“
Er wird etwas ernster: „Der Vers mit den Lügen als Haaren ist brillant. Er zeigt, wie sehr Unwahrheiten und Übertreibungen unsere soziale Gestalt verändern. In der Therapie reden wir oft davon, dass Worte Handlungen sind – Busch nimmt das wörtlich und macht daraus ein groteskes, lehrreiches Bild.“
Roger lacht zum Schluss: „Aber Busch ist kein zynischer Pessimist, sondern ein scharfsinniger Beobachter mit Augenzwinkern. Sein Gedicht lädt uns ein, über Ehrlichkeit, Sprache und die Spuren, die wir hinterlassen, nachzudenken – am besten mit Humor.“