Draußen ist es noch grau, die Espressokanne auf dem Herd macht ihren Job. Das hier ist die Stunde, in der die Lieder entstehen. Ich nehme die Gitarre und wechsle ins Englische – das ist wie ein Fenster, das ich aufstoße. Es schafft die nötige Distanz zum deutschen Alltag und lässt mich die Dinge klarer sehen.
Der Song heute ist ein Neujahrswunsch, aber ohne den üblichen Ballast. Das Leben ist oft genug ein Durchkämpfen, ein Takt aus Termindruck und Erschöpfung. Da braucht niemand gute Ratschläge oder abgehobenen Kram.
Was wir brauchen, ist die „Capacity to appreciate“ – die bloße Fähigkeit, das Glück überhaupt noch wahrzunehmen, wenn es zwischen all dem Stress mal kurz auftaucht. Egal, ob es eine Kleinigkeit ist oder etwas Großes.
In dem Text steckt auch die Zeile „cut yourself some slack“. Mal lockerlassen, nicht so hart mit sich ins Gericht gehen. Wer sich selbst gegenüber ein bisschen nachsichtiger ist, gibt diese Freundlichkeit fast automatisch auch an andere weiter. Und am Ende kommt davon meistens etwas zurück.