Der Espresso ist heute schwarz und stark – genau wie die Erkenntnis, dass man manchmal einfach nur seine Ruhe braucht. Wenn der Kopf voll ist, hilft mir die Gitarre und der Wechsel ins Englische. Es macht die Ansage klarer: „Your well meant advice“ klingt auf Englisch genau nach dem, was es oft ist – ein Übergriff, verpackt als Hilfeleistung.
In diesem Lied geht es um die wohl anstrengendste Form der Zuneigung: den ungefragten Rat. Wir kennen das alle. Du erzählst etwas, weil du ein Ventil brauchst, und dein Gegenüber fängt sofort an, dein Leben zu analysieren oder Lösungen zu präsentieren, nach denen niemand gefragt hat.
„I don’t need analysis, I don’t need a solution“. Manchmal reicht ein Ohr, das einfach nur zuhört, oder eine Schulter zum Anlehnen. Wer meint, jedes Problem sofort mit „grauen Zellen in Bewegung“ lösen zu müssen, verpasst den Kern des menschlichen Miteinanders. Oft wirkt ein flacher Witz oder einfach gemeinsames Rumalbern besser als jede psychologische Ferndiagnose.
Es ist ein Plädoyer für echte Empathie statt Besserwisserei. Sympathie ist willkommen, Ratschläge dürfen draußen bleiben.